Überleben bei kaltem Wetter
Sechs Stunden vor dem Trail-Head, zwei Stunden nach seiner Bearbeitungszeit und mit Stürmen aus dem Tal, war Alex Theissen am Rande der Panik. Was als unauffälliger Frühlingsausflug in die White Mountains begonnen hatte, ging schnell nach Süden, und die Aussicht, die Nacht an der Waldgrenze mit sinkenden Temperaturen und nicht viel mehr als etwas Hartkäse und einer Folienüberlebensdecke zu verbringen, wurde Realität.
Das drohende Gefühl der Panik ist jedem Menschen vertraut, der an einem windzugewandten Ufer gestrandet ist und einen Sturm hat, der in einem Labyrinth von Radwegen desorientiert ist oder wie Theissen auf einem exponierten Bergrücken mit schlechtem Wetter am Horizont gefangen wird. In vielen Fällen passiert als nächstes der entscheidende Moment, in dem das Überleben oder eine ausgewachsene Katastrophe eintreten. Im Fall von Theissen begann das Überleben mit dem Akronym STOP
Sitzen… nachdenken… beobachten… planen…
Anstatt einer allzu menschlichen Panikreaktion nachzugeben, setzte sich Theissen, zog Bilanz und handelte auf eine Weise, die ihm wahrscheinlich das Leben rettete. Was folgt, ist eine Einweisung in das, was ihm durch den Kopf ging. Diese Lektion gilt für alle Wanderer, Jäger, Kanufahrer und andere, die sich bei fallenden oder bereits kalten Temperaturen ausgesetzt und unvorbereitet fühlen.
Schutz / Wärme
Bei kalten Temperaturen kann die Exposition tödlich sein, bevor etwas anderes eine Chance hat. In Theissens Fall war es unhaltbar, über der Waldgrenze zu bleiben. Daher war es seine oberste Priorität, unter die Baumgrenze zu gelangen. Danach musste er Schutz finden oder schaffen und schließlich (wenn möglich) Wärme erzeugen.
Es liegt zwar außerhalb des Rahmens dieses Artikels, die Herstellung von Schutzräumen oder das Bauen von Feuer im Detail zu beschreiben (Schutz findet man in Baumbrunnen, in Schneehöhlen und in den Mulden von Flussufern; Zunder ist im Winter weniger verfügbar als im Sommer, trotzdem liefern immergrüne Pflanzen oft trockene Nadeln, pechimprägnierte Rinde kann oft beschafft werden und Wenn die Schneedecke nicht so tief ist, dass sie nicht mehr zugelassen werden kann, finden sich unter Bäumen, Felsüberhängen und in Baumbrunnen Reserven an trockenen Blättern und Gras.Es genügt zu sagen, dass ohne beides die Überlebenschancen abnehmen.
Was Theissen tat, war eine Wurzelhöhle zu finden, die sowohl Schutz als auch Zunder bot; er versiegelte es so vollständig wie möglich mit gepacktem Schnee und isolierte sich mit immergrünen Ästen vom Boden. Es gelang ihm, ein Feuer zu pflegen, das, obwohl es wirklich nie dauerte, ein gewisses Maß an Komfort und lokaler Wärme bot.
Routenfindung
Auf keinen Fall würde Theissen im bevorstehenden Whiteout den Weg zurück zum Trail-Head finden. Und es muss betont werden; Auf keinen Fall hätte er es versuchen sollen … selbst der Abstieg zur Baumgrenze war eine Herausforderung. Das heißt, er war nicht verloren und er musste es so halten.
Die Routenfindung hängt von der Sichtbarkeit ab. Reisen in der Nacht, in einem White-Out oder in waldreichem Gelände erhöhen somit die Wahrscheinlichkeit, verloren zu gehen. Unter diesen Bedingungen ist es doppelt wichtig, zu denken, zu beobachten und zu planen… und anzuerkennen, dass es nicht immer klug ist, zu handeln. Es ist oft besser, sitzen zu bleiben, als in unbekanntem Gelände herumzuzappeln und weitere Orientierungslosigkeit und Verletzungen zu riskieren.
Indem Theissen seinen Rückweg zur Gratlinie markierte und nur so weit reiste, wie es zur Sicherung des Schutzes erforderlich war, wusste er, dass er nach Rückkehr der Sicht den Weg zurück zum Ausgangspunkt finden würde.
Sichtbarkeit schaffen
Wenn alles gut ging, würde sich Theissen für die Nacht in seinem provisorischen Unterschlupf aufhalten und am nächsten Morgen hinausgehen. Dies setzt natürlich voraus, dass er nicht verloren war. Wenn er es wäre, wäre es seine nächste Priorität, die zu findenden Bedingungen zu schaffen. Experten sind sich einig, dass die drei folgenden Elemente die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass eine Rettungsgruppe einen verlorenen Wanderer findet…
Sichtbarkeit – erzeugt durch Fleckbrände, Markierungen, Signale
Positionierung – auf Gratlinien, offenen Flussufern, an der Baumgrenze
Mobilität (oder deren Fehlen) – stationäre Ziele sind leichter zu finden
Wäre Theissen verloren gegangen, wäre er, wenn es die Bedingungen erlaubten, zur Kammlinie zurückgekehrt, hätte Sichtbarkeit geschaffen (ein Signal in den Schnee gestempelt, seine Foliendecke verankert, ein Fleckfeuer gemacht…) und wäre nicht aus dem Gebiet abgekommen.
Flüssigkeitszufuhr
Es muss kaum gesagt werden, dass das Eis und der Schnee, mit denen Sie umgeben sind, eine brauchbare Flüssigkeitsquelle sind, wenn Sie Kraftstoff und ein Mittel zum Anzünden haben. Wenn nicht, gibt es andere Quellen. Je nachdem, wie kalt es ist, steht häufig fließendes Wasser unter der Schneedecke am Grund von Bächen und in Flussbiegungen zur Verfügung. Tiere und Vögel halten Sümpfe und Teiche eisfrei. In den Alpen kann die Sonnenstrahlung stark genug sein, um Eisschmelze gegen dunkle Felswände zu erzeugen.
Ernährung
Die Ernährung kann schwieriger sein und muss in jedem Selbstrettungsplan eine wichtige Rolle spielen. Kaltes Wetter erfordert mehr Kalorien vom Körper und während es möglich ist, Wochen ohne Nahrung zu leben, schwächt der Hunger und senkt den Widerstand des Körpers gegen Kälte und die Fähigkeit, damit umzugehen.
Es gibt gute Gründe, warum Überlebensliteratur gefrorene Landschaften häufig als trocken beschreibt. Es gibt nicht viel Lebendiges und es gibt nicht viel zu essen. So flippig es zu sagen scheint: Früher als später rauszukommen ist eine sehr gute Idee. Sobald sich die Situation stabilisiert hat, müssen alle Anstrengungen darauf gerichtet sein, sich selbst zu positionieren, um gefunden zu werden oder logisch und methodisch den Ausweg zu finden. Man stirbt im Winter eher an Hunger als im Sommer.
Wie sich herausstellte, ging der Sturm der Theissen vorbei und um 3 Uhr morgens wurden die Weißen von einem strahlenden Mond beleuchtet. Es gab genug Licht für Theissen, um zur Gratlinie zurückzukehren und den markierten Abstieg im Morgengrauen zu finden. Am Vortag hatte er sich dumm entschieden, seine Bearbeitungszeit zu ignorieren. Jede Entscheidung danach war jedoch die richtige, und am frühen Nachmittag des folgenden Tages war er wieder hungrig, müde und verlegen an seinem Auto… aber lebendig.
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